Gute Qualität ist, wenn eine Dienstleistung oder ein Produkt den ihr zugedachten Zweck in der best möglichen Art und Weise für so lange wie möglich erfüllt.

Auf solch eine Definition des Begriffs Qualität hätte man sich bis vielleicht in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts mit den meisten Leuten einigen können.
Wir hier von Quality Rules sehen Qualität immer noch genau so. Und zwar hauptsächlich aus ökologischen Gründen (--> Nachhaltigkeit).

Aus Sicht von gewinnorientierten Unternehmen ergeben sich aber einige "Probleme".

  1. Ein Produkt, das möglichst lange hält muss sehr selten ersetzt werden.
  2. Ein Produkt, dass möglichst selten kaputt geht, muss sehr selten repariert werden.
  3. Ein Produkt, das seinen Zweck optimal erfüllt, braucht weniger Dienstleistungen und weniger funktionsergänzende andere Produkte.

 

  1. Ein Produkt, das möglichst lange hält muss sehr selten ersetzt werden.

    Für ein kapitalistisch-gewinnorientiertes Unternehmen ist das ungünstig weil es weniger Produkte verkauft.
    Merke: Je schneller ein Produkt ersetzt werden muss, desto mehr Produkte können verkauft werden.
    Eine moderne Methode um die Haltbarkeit eines Produktes nicht nur nicht zu priorisieren, sondern sie sogar künstlich und vorsätzlich zu reduzieren ist die "geplante Obsoleszenz".

  2. Ein Produkt, dass möglichst selten kaputt geht, muss sehr selten repariert werden

    Für ein kapitalistisch-gewinnorientiertes Unternehmen ist das ungünstig weil es in der Regel an Ersatzteilen und den Dienstleistungen zur Reparatur Geld verdienen kann.
    Merke: Je schneller ein Produkt kaputt geht, desto mehr Produkte (Ersatzteile) und Dienstleistungen können verkauft werden.
    In der heutigen Zeit ist es für sehr viele Produkte rentabler, sie zu ersetzen als sie zu reparieren, so dass dieser Punkt weniger relevant wird.
    Allerdings könnte dieser Punkt in naher Zukunft wieder wichtiger werden, z.B. wenn Rohstoffe knapp werden oder politische Entscheidungen die Produktionskosten künstlich und vorsätzlich vergrößern (z.B. eine CO2-Steuer).

  3. Ein Produkt, das seinen Zweck optimal erfüllt, braucht weniger Dienstleistungen und weniger funktionsergänzende andere Produkte.

    Für ein kapitalistisch-gewinnorientiertes Unternehmen ist das ungünstig weil es in der Regel an Dienstleistungen für das Produkt (z.B. Schulungen, Inbetriebnahme oder Konfiguration) und ergänzenden Produkten Geld verdienen kann.
    Merke: Je unverständlicher und unvollständiger ein Produkt ist, desto mehr Dienstleistungen und ergänzende Produkte können verkauft werden.

Voraussetzungen dafür, dass Produkte mit schlechter Qualität trotzdem verkauft werden können:

  • Der Verbraucher glaubt, dass das Produkt nicht mit größerer Qualität produziert werden kann. Er nimmt es als "Schicksal" hin, dass es schnell ersetzt werden muss, dass es oft repariert werden muss oder dass er Zusatzdienstleistungen und Zusatzprodukte kaufen muss.
    Um das zu erreichen, muss es entweder stimmen, dass das Produkt nicht mit besserer Qualität produziert werden kann oder das Unternehmen muss den Verbraucher täuschen.
  • Der Verbraucher weiß, dass das Produkt mit größerer Qualität produziert werden kann, aber er nimmt aus irgend einem validen Grund das weniger haltbare Produkt (z.B. weil es weniger kostet oder weil die Reparaturkosten sehr niedrig sind).
  • Der Verbraucher weiß, dass das Produkt mit besserer Qualität produziert werden kann, hat aber keine Wahl, weil es kein oder zumindest kein besseres Konkurrenzprodukt gibt. Diese Situation kann zwei Gründe haben. Entweder hat ein Unternehmen eine Monopolstellung oder alle Unternehmen haben beschlossen, das Produkt in niedriger Qualität zu produzieren.
  • Der Verbraucher glaubt nur, dass das Produkt nicht mit besserer Qualität produziert werden kann, in Wahrheit gäbe es aber eine bessere Alternative. Diese Situation entsteht z.B. weil der Verbraucher sich nicht die Zeit nimmt, nach Konkurrenzprodukten zu suchen oder weil der Verbraucher durch stark präsente Werbung für das schlechtere Produkt effektiv daran gehindert wird ein wenig oder gar nicht beworbenes aber besseres Produkt zu finden.